Das Leben scheint – oder ist ganz offensichtlich – nicht das Ergebnis von Planung, sondern weil es einfach funktioniert hat und auch noch immer tut. Erst einmal nicht so einfach zu verstehen.

Strukturen und Prozesse sind nicht dazu da, damit die Organismen überleben und sich fortpflanzen. Es ist umgekehrt: Sie überleben und pflanzen sich vielmehr deshalb fort, weil es sich ergeben hat, dass diese Strukturen, die zufälligerweise überleben und sich reproduzieren, entstanden sind. Die lebenden Organismen pflanzen sich deshalb fort und bevölkern die Erde, weil sie funktional angepasst sind.

Eine Feststellung des Quantenphysikers Carlo Rovelli in seinem Buch Helgoland: Wie die Quantentheorie unsere Welt verändert. Nur wie funktioniert das Leben dann? Wir Lebewesen sind in der Lage, den Informationen zwischen innen und außen Bedeutung zu verleihen, eine Korrelation darin zu sehen. Woher sollte ich sonst wissen, dass ich einem auf mich zukommenden Auto ausweichen sollte, es sei denn es ist das Spielzeugauto meines Enkels und fliegt auch nicht in Richtung meines Kopfes!

Es ist also nicht die Information als solche, die für mich wichtig ist, sondern die, die eine Korrelation zwischen mir und dem Ereignis herstellt, über das die Information „spricht“. Nur was ist mit der „Information“, die keine solche Korrelation herstellt? Nur geeignet für Ängste? Muss ich darüber nachdenken.

Was „Bedeutung“ für mich hat, kann sehr unterschiedlich sein. Ein Gedicht oder ein Song aus den 68ern hat keine Bedeutung für mein Überleben, ist nur „Just For Fun“. Wir reden also auch von „Bedeutung“ in Zusammenhängen, die für das Überleben nicht unmittelbar relevant sind.

Auch wenn nicht alles eine unmittelbar relevante Information ist, hat es sich offensichtlich doch aus etwas heraus entwickelt, das physikalische (!) Wurzeln hat. Sind Information und ihre Bedeutung das gedankliche Bindeglied zwischen den vermeintlich verschiedenen Welten von Physik und Geist? In der Welt der Physik hat scheinbar nichts eine Bedeutung, ist alles reine Information, in der Welt des Geistes hingegen tritt die Bedeutung in den Vordergrund.

Ganz offensichtlich ist es so, dass jede beliebige Korrelation, die zur unmittelbar relevanten Information beiträgt, ebenfalls rekursiv von Bedeutung ist. Früher habe ich mich immer gefragt, wieso sich Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser verbinden konnte , heute frage ich mich, dass es ganz einfach nutzbar war, denn das Wasser konnte das Leben nutzen. Die Entstehung von Wasser ist ein fraglos physikalischer Prozess, der extrem relevant für das Leben ist.

Daraus ziehe ich für mich den Schluss, dass Materie keine Sache an sich ist, sondern die Korrelation hinzukommen muss, dass Wasser- und Sauerstoff eine Bedeutung haben. Wenn ich in unseren Garten schaue sehe ich auch keine Dinge, sondern nur ein Netzt von Beziehungen, bedingt durch Informationen, die Korrelationen herstellen; ein Beziehungsnetz, in dem auch ich existiere. 

Daher muss eine Theorie über die Welt auch die Frage beantworten, wie ich oder jemand anderes auf diese Theorie kommen kann. Diesem Kriterium wird allein die Vorstellung gerecht, wenn ich als den Stoff, aus dem die Dinge bestehen, Wechselwirkung und Korrelation erkenne.

Bedenke ich darüberhinaus, dass alles nur in einer Beziehung Eigenschaften hat, dann ist offensichtlich, dass das das Eigentliche ist – Beziehung, Information und Bedeutung.