In Gesprächen beschränke ich mich sinnvollerweise auf solche Aussagen, denen ich eindeutig den Wahrheitswert wahr oder falsch zuordnen kann. Aus dieser Beschränkung ergeben sich die drei klassischen Gesetze, die meist auf Plato zurückgeführt werden:

Satz von der Identität: Jede Aussage impliziert sich selbst.
Satz vom Widerspruch: Keine Aussage kann gleichzeitig wahr und falsch sein.
Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Jede Aussage ist entweder wahr oder falsch.

Diese drei Gesetze gelten in der klassischen Logik. Aber gelten sie auch in der Quantenlogik? Der Unterschied besteht darin, dass in der klassischen Sichtweise der Beobachter als Außenstehender Aussagen über die Welt macht, die sich dabei nicht ändert, während in der Quantenlogik jede Aussage über die Welt und jedes Beobachten, selbst dann, wenn ich „nur“ schaue, als Messung aufzufassen ist, denn ich trete in Beziehung zu dem Wahrgenommenen – und das hat Einfluss auf den Zustand der Welt.

Diese Zustandsänderungen (was auch eine Bestätigung sein kann) sind im Verhältnis zur Größe den untersuchten Objekten in vielen Fällen so geringfügig, dass die klassische Sichtweise eine vernünftige Approximation ist. Aber ganz sicher nicht, wenn über menschliches Verhalten gesprochen wird. Da spielt der Beobachter immer eine ganz wesentliche Rolle.

Unterhalte ich mich mit meiner Frau über ihr Verhalten in einer bestimmten Situation, dann gestaltet auch meine Ansicht darüber die Realität an sich, also auch ihre. Wobei es unzutreffend ist, zwischen ihrer und meiner Realität zu unterscheiden, denn es ist ein und die selbe Realität, die wir nur unterschiedlich wahrnehmen.

Dazu ein Gedanke von mir: Darin liegt die Herausforderung, zu sehen, dass wir ein und dieselbe Realität verschieden wahrnehmen; wir können die Realität überhaupt nicht vollständig wahrnehmen, solange wir nur die eigene Sicht der Dinge kennen. Kennen wir die andere, sind wir schon weiter, jedoch noch nicht am Ziel, denn jetzt gilt es einen Konsens zu finden, der die für alle eine stimmige Sichtweise beinhaltet und nicht etwa die „richtige“ Lösung.

Bereits das Wahrnehmen eines „Fehlers“ löst diesen auf. Das geht am einfachsten, indem ich mich gerade nicht mit der klassischen Logik der Frage zuwende, was den anderen umtreibt, sondern mit einer Logik, die vor allem auch Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten wie Unklarheiten oder nicht eindeutig zu Definierendes wirklich zulässt. Das Ganze hat nur einen Nachteil: Entweder beide nutzen Quantenlogik oder es funktioniert nicht. Ist leider so. Daher sollte vielleicht zu Beginn die Überlegung vielleicht stehen Was wäre wenn … ?