Es war einmal ein Suchender.

Er suchte nach einer Lösung für sein Problem, konnte sie aber nicht finden. Er suchte immer heftiger, immer verbissener, immer schneller und fand sie doch nirgends. 

Die Lösung ihrerseits war inzwischen schon ganz außer Atem. Es gelang ihr einfach nicht, den Suchenden einzuholen, bei dem Tempo, mit dem er hin und her raste, ohne auch nur einmal zu verschnaufen oder sich umzusehen. 

Eines Tages brach der Suchende mutlos zusammen, setzte sich auf einen Stein, legte den Kopf in die Hände und wollte sich eine Weile ausruhen. 

Die Lösung, die schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte, dass der Suchende einmal anhalten würde, stolperte mit voller Wucht über ihn! Und er fing auf, was da so plötzlich über ihn hereinbrach und entdeckte erstaunt, dass er seine Lösung in Händen hielt.

So erging es auch mir selbst. Ich musste einfach nur bereit sein, einmal innezuhalten und brauchte nur zu erkennen, was ist. Das war alles. Ich brauchte mich nur umzudrehen, um den Weg zurück zu finden:

Lass dich ein, statt dass du verstehen willst.
Lass dich auslegen, statt dass du etwas auslegst.
Lass dich ergreifen von dem, was ist, statt dass du etwas bewirken willst.

Wie ich lebe – und natürlich auch, wie ich Motorrad fahre – hat mit meiner inneren geistig-mentalen Haltung zu tun, und nicht mit methodischen Konzepten, die ich kenne. Was ich davon jedoch verinnerlicht habe, das wiederum macht meine Haltung aus, macht also das aus, was als mein „ich“ in Aktion tritt.

Wichtig war und ist die Erkenntnis, dass mir nichts fehlt, sondern ich alles habe, was ich brauche. Ich muss nur Unnötiges und Überflüssiges weglassen, sonst klappt es nicht – genau wie beim Motorradfahren.

Darüber hinaus hilft mir das Thema Motorradfahren, nicht in Spekulationen abzudriften und immer auf dem Teppich des Realen zu bleiben. Geht es nicht im ganz alltäglichen Leben letztlich auch nur darum, Freude zu empfinden – und dabei immer eine Handbreit Abstand zum Asphalt zu behalten?

Daher halte ich mich an diesen Gedanken von Shunryu Suzuki: „Wir sollten nicht an ausgefallenen Ideen oder schönen Dingen festhalten. Wir sollten nicht nach etwas Gutem suchen. Die Wahrheit ist immer in deiner Nähe, in deiner Reichweite.