Ich selbst brauchte einen nicht übersehbaren „Hinweis“ in Form einer Lebenskrise, um letztlich zu verstehen, dass mein Weltbild nicht der Wirklichkeit entsprach. Also begann ich mich darum zu kümmern und mich zu fragen, was denn nun wirklich wirklich ist.

Ich denke, dass es den meisten Menschen so geht, nur dass die möglicherweise keine Lebenskrisen erleben und sie vielfach auch selten das eigentliche Problem erkennen, nämlich dass das „normale“ Verständnis von der Welt etwa im Jahr 1900 stecken geblieben ist und nicht mehr dem entspricht, was wir über die Welt wissen (könnten).

Wir leben in einer Zeit des Übergangs, in der die bisherigen, alten Weltbilder brüchig geworden sind und sich noch kein neues Weltbild etabliert hat, vor allem philosophisch nicht. Technisch nutzen wir schon längst das neue Wissen über die Welt, doch was das auch für unser eigenes Leben bedeutet, das wird noch vielfach schlichtweg ausgeblendet.

Es werden zwar gerne Gedanken der Meister des Ch’an, der Taoisten oder der Quantenphysiker zitiert, doch meist wie etwas, das eher einem Traum von Wirklichkeit entspricht, nicht aber der Wirklichkeit, so wie sie wirklich ist.

Der Schlüssel dazu ist das Aufgeben der Subjekt-Objekt-Spaltung, des logischen Entweder-Oder-Denkens wie die Zusammenschau von Außenwelt und Innenleben. Alles ist dynamische Beziehung. Die Wirklichkeit ist feldartig; Objekte oder Dinge sind lediglich Abstraktionen, die für die Formulierung von Standpunkten kommunikativ notwendig sind. Und nicht zu vergessen die Frage, die die Philosophen dieser Welt so lange beschäftigt hat, nämlich wie der Geist in die Materie kommt.

Das tut er nämlich nicht, denn Geist erscheint als Materie, genauso wie Materie als Geist erscheint. Also kein Unterschied, alles nur eine Frage des Standpunktes. Wir können die Welt tatsächlich nur beschreiben, abhängig von dem, was wir wahrnehmen. Was wir wahrnehmen zeigt uns nur das Wahrnehmbare – und nicht das Sichtbare, nicht aber die ganze Wirklichkeit.

C.G. Jung und Wolfgang Pauli arbeiteten in ihrem Briefwechsel an einer „neutralen Sprache“ (Pauli) für Materie und Psyche, Physik und Psychologie. In dem Buch „137“ ist das faszinierend nachzulesen. Und diese Zahl (?) „137“, eines der größten Mysterien der Physik, ist vielleicht eine Antwort auf alle unsere Fragen.

So wie „42“, ein Zitat aus dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. Im Roman ist „42“ die von einem Supercomputer errechnete Antwort auf die „endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“.

Also „42“ ist es nicht, aber vielleicht – ganz im Ernst! – „137“? In der Wissenschaft ist diese „magische Zahl“ als „Feinstrukturkonstante α“ bekannt, die genau genommen den Umkehrwert 1/137 (beziehungsweise 1/137,03599913) beschreibt und keine ganze Zahl in mathematischen Sinne, sondern ein physikalischer Wert ist.