Die nächste Frage ist: Was hat Gravitation mit Beschleunigung zu tun? Einstein erkannte, das schwere und träge Masse identisch sind, was witzigerweise die Zeit mit ins Spiel bringt. Gravitation und Beschleunigung sind ja das Selbe und Beschleunigung hat nun einmal einen Zeitfaktor.

Das bedeutet, dass ein einem Gravitationsfeld etwa an der Oberfläche eines Neutronensterns die Zeit langsamer läuft. Für einen Außenstehenden geschieht auf dem Stern alles in Zeitlupe, der Bewohner des Sterns würde „sein“ äußeres Universum in großer Hektik erleben. Nun gibt es solche Sterne, die ein derart starkes Gravitationsfeld haben, dass sie das Licht daran hindern, zu „entkommen“ – mit der Folge, dass nur noch ein schwarzes Loch wahrnehmbar ist, was jedoch nicht bedeutet, dass da nichts wäre.

Nur was bedeutet es für mich, philosophisch betrachtet? Ich denke die Bedeutung liegt nicht nur darin, dass ich mich vor schwarzen Löchern hüten sollte. Das Schwerefeld krümmt also den Raum, verlangsamt die Zeit und verkürzt die Maßstäbe. Wäre das Universum nicht so, würde ich nicht existieren, also muss es eine Bedeutung für mich haben.

Ich denke, das lässt folgende Schlüsse zu: Das Universum ist mehr, als wir sehen und wahrzunehmen in der Lage sind. Das für viele Menschen schwierig zu Verstehende ist, dass wir mehr erleben, als wir zu begreifen in der Lage sind. Die Welt des Geistigen ist von der Welt des Wahrnehmbaren nicht zu trennen, sie sind Eins.

Was mich wiederum zu dem Schluss bringt, dass unser „wahres“ Wesen nicht erlangt werden kann, es kann nur verhindert im Sinne von verdeckt werden – eben durch unzutreffendes Denken. Was schwer zu glauben ist, bedenkt man, wie wir Menschen uns manchmal das Leben schwer machen. Das wird wohl so sein, solange wir nicht in der Lage sind, dialogisch miteinander zu kommunizieren.

Die wirkliche Herausforderung ist, dass wir das nicht mit unserem Verstand „managen“ können, sondern nur durch Dialog und Intuition und auch nur, wenn wir uns alle miteinander als Eins – und nicht nur als Pseudo-Gemeinschaft begreifen und verstehen.

So, wie Einsteins Relativitätstheorien die Welt der Physik auf den Kopf gestellt hat, so stellt die philosophischen Konsequenzen daraus unsere Alltagswelt auch auf den Kopf. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, den scheinbar viele Physiker begehen und das allein auf technische Fragen zu beziehen. Die Welt und wir selbst „funktionieren“ ganz anders, als wir gerne glauben würden.

Es setzt als Erstes eine vollkommen andere Kommunikationskultur voraus. Tschüß Talkshows, herzlichen willkommen Dialogrunden – aber wirkliche Dialoge, keine Dispute, Diskussionen oder Debatten.

Wer das versteht, der versteht auch, weshalb ich Filme wie Matrix so faszinierend finde. Tatsächlich spiegeln sie die Welt wieder. Die ist weder rein materiell noch rein geistig. Sie ist auch nicht einmal so und einmal so, sie ist beides.