Was also ist zu tun? Wie ich diese Erfahrungen, Erkenntnisse, Einsichten in eine Alltagshaltung umzusetzen suche, dazu werde ich nach und nach hier mehr schreiben. Doch das dauert, will wohl überlegt sein.

Eines habe ich begriffen: Was auf dem Motorrad leicht ist, ist es im Alltag nicht unbedingt. Wenn ich Motorrad fahre, gibt es nur zwei: mein Motorrad und mich. Manchmal ist da noch ein anderer Verkehrsteilnehmer, doch die sind in der Regel schnell wieder weg. Und Konflikten mit ihnen gehe ich wohlweislich aus dem Weg. Übrigens eine wichtige Erkenntnis auch für den Alltag.

Doch wir Menschen sind nun einmal keine geborenen Einzelgänger, also ist sich zurück zu ziehen keine Lösung, allenfalls gelegentlich. Aber mitzumachen, was alle anderen machen, nur um dabei zu sein, das ist auch keine Lösung. Also suche ich nicht die Einsamkeit, sondern die gleichbleibende Distanz. Wie beim Aikidō.

Dazu ein Gedanke aus dem Ch’an, den ich gerade Gelesen habe. Er stammt von Dogen: „Lass alle Objekte des Geistes los, nimm eine Ruhepause von allen Sorgen, denke nicht an Gut oder Böse.“ Exakt das passiert (idealerweise) beim Motorradfahren! Aber Ch’an geht letztlich einen Schritt weiter und sucht die Ruhepause zum Normalzustand werden zu lassen.

Lohnt sich, darüber nachzudenken … .