Was ich beobachte und wahrnehme, sind ja nichts anderes als Interpretationen aufgrund mentaler Theorien. Einstein hat das sehr gut ausgedrückt: „Vom prinzipiellen Standpunkt aus betrachtet ist es ganz falsch, eine Theorie nur auf beobachtbare Größen gründen zu wollen. Denn es ist ja in Wirklichkeit umgekehrt. Erst die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann.“ Ich merke das immer bei meinem Enkel mit seinen 6 Jahren. Er „lernt“, die Welt zu sehen, indem er Theorien darüber bildet. Nur: Stimmt die Theorie nicht, stimmt auch seine Wahrnehmung nicht.

Ich kann mich also nur dann aus meinem bisherigen Weltbild lösen, wenn ich eine Theorie finde, die mich erkennen und wahrnehmen lässt, was tatsächlich ist; denn erst die in meinem Geist vorhandenen Vorstellungen und Ideen bestimmen und ermöglichen eine korrekte Interpretation meiner Sinneseindrücke. 

Mein inneres, mentales Weltbild ermöglicht mir die Phänomene, die ich wahrnehme, in einer bestimmten Art und Weise zu interpretieren – mit anderen Worten, meine Wahrnehmungen so zu organisieren, dass ich mich darin ‚zurechtfinde‘. Dementsprechend gilt: Stelle ich mich auf den Standpunkt einer Atomtheorie mit Atomen und Elektronen als Partikel, dann werde ich Atome und Elektronen beobachten (sofern ich über die entsprechenden Geräte verfüge). Stelle ich mich auf den Standpunkt einer Theorie, die die Materie ohne Teilchen beschreibt, werde ich Entsprechendes beobachten können – sofern meine Theorie stimmig ist.

Das ist das eigentliche Problem: Die bisherigen Theorien über Materie, Licht und etc. waren stimmig – nur eben nicht vollständig. Sie klammerten das nicht Offensichtliche, das Innere aus; sowohl bei der Materie wie auch bei uns Menschen. Der Nutzeffekt dieses Wissens ist offensichtlich, ich brauche mir nur zu vergegenwärtigen, was wir damit alles an neuen Erfindungen haben und nutzen können. Aber auch wir Menschen könnten uns viel effektiver verhalten, wenn wir wüssten, wie wir uns ideal organisieren.

Das, was ich im „Schauspiel des Lebens“ beobachte, ist abhängig von den eigenen geistigen Vorstellungen, die wiederum selbst das Ergebnis vorheriger Interpretationen sind. Aber nicht nur das, auch was ich machen kann, ist anhängig von meinen inneren Vorstellungen. Insofern sind meine Vorstellungen und Ideen die besten Beweise für die Existenz eines nicht materiellen Geistes. Nur muss ich das immer wieder validieren, um nicht im Mystizismus zu landen.