Das wirft die elementare Frage auf, nicht was Wirklichkeit ist, sondern weshalb ich nicht wieder aus dem Fliegenglas der unzutreffenden Überzeugungen herauskam, sosehr ich mich auch bemüht habe. Wahrscheinlich habe ich es wie die Fliegen gemacht und habe das Licht gesucht, statt dass ich erkannt hätte, was mich zu den irrigen Ansichten über Wirklichkeit gebracht hat und weshalb ich den Weg hinaus bisher nicht finden konnte.

Eines muss ich ganz klar festhalten: Das, was mich dazu gebracht hat, auf irrige Ansichten hereinzufallen und sie in mein Denken aufzunehmen, das war meine eigene Verführbarkeit! Wobei ich betonen möchte, ich spreche über mich, mich hat niemand gezwungen, zu glauben, was ich glaubte. Das war meine freie Entscheidung, was es vielleicht auch so schwer macht, sich das einzugestehen.

Ich liebe Ritter-Sport-Schokolade: Quadratisch, praktisch, gut. Genau das galt lange Zeit auch für mein Denken, und genau das machte mich verführbar. Aber es war nicht die Einfachheit, sondern die Süße, die mich verführte. Ich studierte Jura und hörte mit Physik auf, weil es einfach und praktisch war – vor allem einfach. Es „schmeckte“ mir. Dass das auch gut war, erschien mir nur so. Doch so ist nun einmal, Einsichten können auch weh tun.

Beim Motorradfahren diszipliniere ich mich nicht, sondern halte ich mich ganz einfach an die Gesetzmäßigkeiten. Sofern sie die Fahrdynamik betreffen, ist das für recht einfach zu verstehen (da machen sich die sechs Semester Physikstudium dann doch bezahlt), doch weit aus schwieriger ist es, dass dann auch wirklich zu tun!

Wie gesagt, mich mental zu disziplinieren funktioniert definitiv nicht, ich muss mich daran halten können. Da ich ein pragmatischer Mensch bin, ist mir bewusst, dass sich Körper und Geist bestimmen. Und beides spiegelt sich in meiner Haltung wieder.