Ganz klar, mein Geist! Was auch sonst? Motorradfahren ist ganz eindeutig eine geistig-mentale Angelegenheit. Also nicht, dass Sie jetzt denken, ich würde über das Fahren bewusst denken oder gar nachdenken.

Das tue ich (oder andere Motorradfahrer) sicher nicht. Es ist ein geistiger Zustand, in dem ich voller Konzentration und Aufmerksamkeit bin, den ich aber absolut nicht anstrengend finde.

Es ist der vielleicht bedeutsamste Punkt für eine meiner Ausgangsfragen: Weshalb falle ich so leicht aus diesem Zustand regelrecht heraus?

Ich denke, es ist ein emotionales Thema. Sind meine Emotionen sozusagen in Aufruhr, klappt es nicht mehr mit dem Motorrad fahren. Ich erinnere mich an eine Situation, als mich unterwegs ein Freund anrief und er mir etwas Aufwühlendes mitgeteilt hat.

Hinterher war ich froh, ohne Unfall nach Hause gekommen zu sein. Emotionale Stabilität ist also eine Grundvoraussetzung, um überhaupt fahren zu können. Die entscheidende Frage aber ist, wieso es so schwierig ist, auch ohne Motorrad in diese emotional stabile Haltung zu kommen.

Will ich also optimal handeln und das Bestmögliche in einer Situation tun, muss ich unaufgeregt sein – wie auf dem Motorrad. Nur dass ich das nicht so einfach „einschalten“ kann, dass muss ich einfach realisieren.

Motorradfahren ist ganz eindeutig eine geistig-mentale Angelegenheit. Also nicht, dass Sie jetzt denken, ich würde über das Fahren bewusst denken oder gar nachdenken.

Das tue ich (oder andere Motorradfahrer) sicher nicht. Es ist ein geistiger Zustand, in dem ich voller Konzentration und Aufmerksamkeit bin, den ich aber absolut nicht anstrengend finde.

Es ist der vielleicht bedeutsamste Punkt für eine meiner Ausgangsfragen: Weshalb falle ich so leicht aus diesem Zustand regelrecht heraus? Oder aus diesem Zustand regelrecht „herauszufallen“, sobald der Motor aus ist? Ganz offensichtlich habe ich darauf keinen direkten Einfluss, allenfalls einen indirekten.

Ganz klar ist, dass Emotionen mich aus dem idealen Zustand herausfallen beziehungsweise überhaupt nicht hinein kommen lassen. Was sicher keine Lösung ist, das wäre Emotionen zu verdrängen oder zu unterdrücken.

Die einzige Lösung ist, sie gar nicht anwachsen zu lassen, was natürlich nicht bedeutet, empfindungslos zu sein, sondern innerlich einfach umaufgeregt zu bleiben oder zu werden.

Daher sind Konzentration, Geistesruhe und emotionale Ausgewogenheit wie innere Gelassenheit in jedem Augenblick der Weg. Eine Herausforderung ist dieser Weg, weil man ihm im klassischen Sinn nicht üben oder trainieren kann.

Und genau diese innere, geistige Ruhe geben wir im Alltag allzu leicht auf und verspielen dadurch ein Großteil des ums Möglichen. Ein hoher Preis, bedenkt man, dass es dabei meist nur darum geht, „dabei“ zu sein. Oder es geht darum, sich durchzusetzen, was auch nicht besser ist.